Vorbereitung
GZ-Bericht vom 26. November 2009
GEW informiert über geplante Gesamtschule
Quintessenz: Auf die Pädagogen wartet am IGS-Standort Oker reichlich Arbeit, aber auch eine lohnende Aufgabe
Von Heinz-Georg Breuer
GOSLAR. Mit einer Informationsveranstaltung im Ramada Hotel Bären, die sich vorrangig an Schulleitungen und Lehrer wandte, hat der Kreisverband Goslar der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Dienstag die beantragte Einrichtung einer Integrierten Gesamtschule (IGS) in Goslar unterfüttert.
Noch sei nicht alles in trockenen Tüchern, formulierte GEW-Kreisvorstand Burkhard Strübig zur Begrüßung, „aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass es was wird". Und so schilderten Jacqueline Grefe und Heike Hartmann von der IGS Peine den gut 50 Anwesenden, wie ihre Einrichtung von der Initiativ- über die Planungsgruppe und den Start im Jahre 1998 mit 112 Schülern und acht Lehrern zur heutigen Einrichtung mit 1300 Schülern und 100 Lehrkräften wuchs. Das pädagogische Duo tat es mit unverkennbarer Begeisterung und setzte so den Goslarer Werbefeldzug ihrer Direktorin Susanne Pavlidis von früheren Infoveranstaltungen fort. Gekrönt wurden die Ausführungen von der Ankündigung, dass die IGS Peine Patenschule für die geplante Goslarer IGS am Standort Oker im Schulzentrum Bei der Eiche werde.
Dass in Goslar nicht alles eins zu eins nach Peiner Muster umsetzbar sein wird, wurde allerdings auch deutlich, unter anderem durch den Hinweis, dass das Land derzeit eine neue IGS nicht als gebundene (= verpflichtendes Nachmittagsangebot), sondern nur noch als offene (= freiwilliges Nachmittagsangebot) Ganztagsschule genehmigt. Der städtische Fachbereichsleiter Burkhard Siebert bestätigte gestern auf GZ-Nachfrage, dass der Goslarer Antrag in diesem Sinne vom Rat beschlossen und dann gestellt wurde.
Siebert ließ aber per deutlicher Kunstpause bei seiner Antwort keinen Zweifel, dass man auf mittlere Sicht die gebundene Form statt der aktuellen Sparvariante anstrebt. Armin Wagner bewertete am Dienstag für die Stadtverwaltung den laufenden Prozess insgesamt positiv: „Unser Antrag scheint stichhaltig zu sein. Es hat nur kurze Rückfragen der Landesschulbehörde gegeben."
Burkhard Kuchernig, Vorsitzender des GEW-Bezirksverbandes Braunschweig, skizzierte einen komplexen und arbeitsreichen Weg bei der Bewerbung für die vermutlich im Dezember ausgeschriebene Planungsgruppe von Lehrern, die an einer künftigen Goslarer IGS arbeiten wollen. Vor allzu viel Demotivation für das sich vorgestern durchweg motiviert gebende Pädagogen-Publikum bekam er dann aber gerade noch die Kurve: „Mitgestalten hat auch etwas Positives."
Womit die beiden Peiner Gäste dann am Dienstag endgültig wieder die Oberhand gewannen. Heike Hartmann sagte: „Die Vision ist wichtig." Und ihre Kollegin Jacqueline Grefe ergänzte: „Es ist sehr viel Arbeit, aber es macht auch furchtbar viel Spaß."