Stadtteilverein Oker

Startseite | Impressum | Kontakt | Termine | Inhalt | Standort | Links

GZ-Berichte

Zwei Oker-Joker gehen an Mevers und Rappmann

Jahresantrunk im Stadtteil: Gute Nutzerzahlen für die Begegnungsstätte

Von Frank Heine

Tanja Mevers von der Aids-Hilfe Goslar und Hans-Jürgen Rappmann als Leiter der Grundschule Unter-Oker haben die Oker-Joker 2011 erhalten. Als die Jury-Mitglieder Jens Kloppenburg und Rüdiger Wohltmann das Duo am Samstag zum Ende des Okeraner Jahresantrunks der evangelischen Kirchengemeinde in der Bürgerbegegnungsstätte nach vorn riefen, spendeten die knapp 100 Besucher aus Vereinen und Organisationen verdienten Applaus.

Als "engagiert, motiviert, spontan und verlässlich" charakterisierte Aids-Hilfe- und Stadtteilvereinsvorsitzender Wohltmann die jüngste Preisträgerin in der achtjährigen Geschichte der Oker-Joker. Ähnliche Lobesworte wie die 42-Jährige bekam der 58-jährige Rektor Rappmann angeheftet. "Er hat über Jahre gute Arbeit geleistet und ist immer da, wenn man ihn braucht", brachte es Kloppenburg auf den Punkt.

Wie zum Beweis hatten zuvor Rappmanns Schüler aus der Theater- und Musik-AG zwei launige Stücke gesungen, die erst seit Schulbeginn zwei Tage zuvor für eine spätere Pettersson-und-Findus-Aufführung geprobt waren. Der Auftritt gelang ebenso überzeugend wie die Akkordeon-Vorträge von Annalena Jacob und Franziska Busmann von der Kreismusikschule. Deren Direktorin ist Franziskas Mutter Katharina Busmann, die als Referentin des Nachmittags die Okeraner von den fast wundersamen Kräften des Entwicklungsenzyms Musik" überzeugen wollte, das sehr viel Potenzial hat und bewegt". Mit ihrem weiten Bogen von den Höhlenmenschen bis heute stieß sie im chor- und orchersterfreundlichen Stadtteil denn auch auf offene Ohren.

Erfreuliche Nachrichten hatte auch Wohltmann parat. Seitdem der Stadtteilverein die Begegnungsstätte am 1. Juli 2010 unter seine Fittiche genommen hat, hätten sich die kostenpflichtigen Nutzungen verdreifacht und die Einnahmen gut verdoppelt. Fazit: Wir bemühen uns weiter, den Laden auf Vordermann zu bringen." Moderator Kloppenburg hob im obligatorischen Jahresrückblick IGS-Gründung und Abriss der Oker-Pavillons hervor: Die Dinger sind weg, und das ist gut so." Er stellte Oker aber auch als absolut taugliches Vorbild für ein gelungenes Miteinander der Nationalitäten heraus: Integration ist eine Frage der Einstellung." Der Mensch müsse stets bereit sein, sich auf Neues einzulassen. "Sarrazin hört sich auch nicht unbedingt deutsch an", lautete sein viel beklatschter Ausflug in eine bundesweit geführte Sommerdiskussion.

Von Küchen, Kraftwerken und Kreismusikschulen

Oker beginnt sein neues Jahr traditionell einen Tag später als die Stadt Goslar, etwas kleiner, aber auch eine Spur herzlicher und familiärer. So kamen bei einer Tisch-Sammlung spontan jeweils 74,30 Euro für die Kreismusikschule Goslar, die Grundschule Unter-Oker und den Stadtteilverein zusammen, als Moderator Jens Kloppenburg den Korb durch die Reihen wandern ließ. Als Freund klarer Worte bekannt, hatte sich der Programmchef anfangs für eine dicke Einzahlung in die Macho-Kasse beworben, als er den Frauen einen Platz in der Küche zuwies ( wo sollen sie sonst sein?"), hatte unter dem Johlen des Saales aber schnell wieder mit Asche auf dem Haupt die Kurve bekommen. Beim Prosit mit der selbst gemischten 35-Prozent-Okeraner-Jahresauslese waren fehlende Gläser kein Hindernis: Wenn es gar nicht anders geht, nehmen Sie eben die Flasche an den Hals."

Dass nicht nur Kloppenburg auf der Humor- Schiene fahren kann, bewies Kreismusikschulen- Direktorin Katharina Busmann, die sich als lebendes Beispiel für die These anpries, dass Musik nicht nur klug, sondern auch attraktiv macht. Du spielst, glaube ich, kein Instrument?", fragte sie Kloppenburg, der aber meinte, zumindest ein guter Trommler zu sein. Fürwahr: Im Jahresrückblick verbuchte er den - später gerade gerückten - GZ-Bericht zum vergangenen Jahresantrunk ebenso unter Pleiten, Pech und Pannen" wie die personellen Querelen beim DRK Oker und den total verpeilten" Tanz in den Mai. Andererseits sei der Stadtteil eben - wie gestern schon berichtet - in vielen Dingen wie der Integration geradezu beispielhaft und verfüge über eine Bücherei, drei Kindergärten, allerlei Schulen, ein Freibad und, und, und. Wer hat das schon noch? Übrigens auch einen Geldeinsammler wie SPD-Urgestein Gerd Politz, der eben nicht nur für die VfL-Fußballer die Hand aufhalte, sondern auch auf dem ehemaligen Natronag-Gelände für Ordnung und Wiederbelebung gesorgt habe. Obwohl, dort hätte noch mehr passieren können, wie Kloppenburg meinte, denn: Das Kernproblem Kraftwerk mit seinen Altlasten ist nicht beseitigt." Da reichte auch die lange Hand von Politz im Rat nicht aus...

fh