Jahresantrunk 2024

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Begrüßung

Jahresantrunk

Oker-Joker

GZ vom 15.01.2024

Bengsch und Jagger sind in aller Munde

Zwei Oker-Joker für Kathrin Knoke und Hartmut Röttger

Von Sebastian Sowa

Oker. Was haben Norbert Bengsch von der Okeraner Kirchengemeinde und Mick Jagger von den Rolling Stones gemeinsam? Sie sind nahezu gleich alt. Beide lassen sich nicht verbiegen und haben das Talent, bei ihren unterhaltsamen Auftritten stets für Gesprächsstoff zu sorgen. So auch beim Jahresantrunk am Samstag in der Begegnungsstätte.

Die Traditionsveranstaltung hat schon etwas Kultiges, vor allem auch, so betonte Jens Kloppenburg bei seiner Begrüßung, weil sie von Okeranern für Okeraner ehrenamtlich auf die Beine gestellt werde. Trotz aller weltweiten Krisen merke man, dass der Stadtteil dennoch zusammenhalte.

Ein Glanzpunkt des Jahresantrunks ist sicherlich immer die Verleihung der Oker-Joker, die in diesem Jahr an Kathrin Knoke und Hartmut Röttger (VfL Oker) für ihr soziales Engagement im Stadtteil gingen. Die Laudatoren Rüdiger Wohltmann und Jens Kloppenburg schaffen es, immer wieder anekdotenreich bei der Verkündung die Spannung so lange hochzuhalten, bis es durch ihre Andeutungen auch der Letzte im Saal verstanden hatte, wer den Preis bekommt.

Den Festvortrag hielt in diesem Jahr Goslars Propst Thomas Gunkel, der bei seiner Rede auf den Psalm „Suche Frieden und jage ihm nach“ Bezug nahm und sich unter anderem mit den Werken von dem Soziologen und Buchautor Hartmut Rosa beschäftigte. Ein Kernproblem vieler Krisen sei es unter anderem, dass moderne Gesellschaften einem Beschleunigungszwang ausgesetzt seien und die Welt sich demnach immer schneller drehe.

Den ausführlichen und unterhaltsamen Jahres-Rückblick sprach Norbert Bengsch, der eigentlich beim Jahresantrunk etwas kürzertreten wollte. Doch daraus wurde zum Glück nichts. „Als Kloppenburg mich wieder bekniete, habe ich mir gedacht, was die Rolling Stones mit 80 können, kann ich auch“, erklärte Bengsch.
Er bemängelte, dass bei Rettungseinsätzen vermehrt Einsatzkräfte angepöbelt würden, und war fassungslos, dass sich beim Weihnachtshochwasser Menschen um Sandsäcke geprügelt haben: „Das sind im wahrsten Sinne alles Bekloppte. Menschen, die uns in Notsituationen helfen, verdienen mehr Respekt.“ Ansonsten fasste er gewohnt unterhaltsam das gesellschaftliche Leben im Okeraner Stadtteil zusammen.

Für Gänsehaut sorgten die stimmungsvollen Auftritte des deutsch-ukrainischen Chores „Stimmen der Ukraine“. Der Kräuter-Likör, den Apotheker Kloppenburg immer eigens für den Antrunk herstellt, hatte in diesem Jahr übrigens eine Pfirsich-Note.

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