Die Oker-Joker
„Oker braucht Innovationen“ Gut besuchter Jahrestrunk im Schützenheim
Von Sebastian Sowa OKER. Was der Oscar für Hollywood bedeutet, ist für den Stadtteil der „Oker-Joker". Margarete Kunstein und Gisela Knoke erhielten am Samstag beim Jahrestrunk im Schützenheim die Auszeichnung für ihr besonderes ehrenamtliches Engagement. Aksel Hahn und Jens. Kloppenburg von der evangelischen Kirchengemeinde betonten in ihrer Laudatio, dass die beiden Damen immer für den Stadtteil da gewesen seien, wenn sie gebraucht wurden. Für die Kirche aktiv Gisela Knoke betreut seit 1966 den Feierabendkreis der Kirchengemeinde, dem sie noch heute einmal in der Woche regelmäßig beiwohnt. Margarete Kunstein war früher engagiert im Kirchenvorstand tätig. Zahlreiche Okeraner hatten mit Kunststein zudem ihre erste irdische Begegnung, sie arbeitete nämlich beruflich als Hebamme. Pech hatten die Veranstalter mit dem Rahmenprogramm. Pfarrer Wieland Curdt musste kurzfristig absagen, weil er auf glatter Straße auf den Rücken gefallen war und über starke Schmerzen klagte. Und auch der Spielmannszug der Schützengesellschaft blieb aufgrund des schlechten Wetters kurzfristig fern. Nicht mehr ganz so rührend wie bei der Joker-Ehrung ging es beim traditionellen Jahresrückblick weiter. „Wir brauchen mehr innovative Unternehmer, die sich in unserem Stadtteil ansiedeln", forderte Moderator Kloppenburg.
Verlorene Jobs
„Traurig" nannte er die Tatsache, dass mit der Bäckerei Muhs der letzte richtige Brötchenbäcker in Oker seine Pforten für immer geschlossen und keinen Nachfolger gefunden habe. Sogar als dramatisch bezeichnete Kloppenburg die Entwicklung in der Industrie in und um Oker im vergangenen Jahr. Neben der Pleite von Genthe habe es starke Einbrüche bei H.C. Starck und der Firma Odermark gegeben.
Beinahe philosophisch war Petra Horaiske von der Notfallseelsorge Braunschweig in ihrem Kurzreferat unterwegs. Sie beschäftigte sich mit dem Thema „Wie steht der Kurs der Menschlichkeit in Zeiten der Krise?" Sie erklärte, dass die Weltreligionen inhaltlich zahlreiche Gemeinsamkeiten hätten und bedauerte, dass diese nie so in den Mittelpunkt gestellt würden wie die Unterschiede: „Wer Frieden will, sollte Toleranz und Respekt predigen." Gute Nachrichten hatte dagegen Jörg Ihde, Vorsitzender der Schützengesellschaft, im Gepäck. Das Schützenfest werde 2010 ein neues Gesicht erhalten. Neben deutlich mehr Schaustellern soll es auch ein größeres Festzelt geben. Als Glanzpunkt ist ein Auftritt einer Abba-Cover-Band geplant. Zum Abschluss genehmigten sich alle Teilnehmer einen Schluck des „Okeraner Kehlenöls", einer Spezialabfüllung mit 32 Prozent aus der Apotheker-Werkstatt von Jens Kloppenburg. „Wegen dieses Getränks hatte ich sogar schon einmal Ärger mit dem Zoll“, verriet er mit einem verschmitzten Lächeln. Kaum verständlich, denn: Was den Zöllner störte, mundete den Okeranern bestens.
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Gisela Knoke und Margarete Kunstein umrahmt von Aksel Hahn und Jens Kloppenburg
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