Deutliche Skepsis bei der Begegnungsstätte Vor Votum für Übernahme durch Stadtteilverein: Okeraner Vereine wollen erst Meinungsbildung in den eigenen Reihen Von Heinz-Georg Breuer OKER. Überraschung auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Stadtteil Vereins Oker am Montag in der „Sport-klause": Die Begeisterung für eine Übernahme der Begegnungs-stätte hielt sich in Grenzen. Wie berichtet steht die Stadt Goslar im Zuge ihrer Konsolidierungsbemühungen für den Haushalt vor der Alternative, die Einrichtung in der Talstraße in private Hände zu geben. Für eine zunächst auf zwei Jahre befristete Nutzung auf ehrenamtlicher Basis hatte sich der Stadtteilverein stark gemacht und dazu eine Unterschriftenaktion angestoßen. Zugleich wurde bekannt, dass die Verwaltung auch ernsthaft mit einem Lebensmittler über die Ansiedlung eines Markts verhandelt hatte.
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Es geht um 30 000 Euro
Letztlich geht es um 30000 Euro. Bei einem Jahresetat der Begegnungsstätte von 160000 Euro sind rund 100000 Euro fiktive Mietkosten, die zwischen Stadt und Gebäudemanagement hin und her geschoben werden. Die restlichen 60000 Euro werden je zur Hälfte für Personal- und Nebenkosten gebraucht. Nach einem bereits ausformulierten Vertragsentwurf soll der Stadtteilverein die Personalkosten selbst tragen beziehungsweise erwirtschaften. Ein entsprechender Antrag von SPD/FDP wurde gestern Abend in den Stadtrat eingebracht. Das war am' Montag überhaupt kein Thema, vielmehr bat der Vorstand des Stadtteilvereins in den Personen von Rüdiger Wohltmann und Jens Kloppenburg um ein grundsätzliches „Ja" der Vereine, um nunmehr in einer konkreten Phase weiter verhandeln zu können. Da dieser Appell jedoch nicht mit weiteren Informationen unterfüttert wurde, machten sich Bedenken breit. Man müsse erst ein Meinungsbild bei den eigenen Mitgliedern abfragen und diskutieren, argumentierten mehrere Vereinsvertreter.
Über Oker hinaus
Die Palette der Sorgen reichte von der Furcht, Geld zuschießen zu müssen, über den Einwand, in eine Konkurrenz zur Versammlungsstätte in Unter-Oker zu treten, bis hin zu der Meinung, relevante gesellschaftliche Gruppierungen in Oker wie etwa die Feuerwehr bräuchten überhaupt keine Begegnungsstätte. Nur langsam brach sich die Erkenntnis Bahn, dass man bei künftigen neuen Nutzungen auch über den Stadtteil hinaus denken müsse. Am Ende stand eine „vorsichtige Tendenz weiterzumachen", mehr war als gemeinsamer Nenner nicht drin. Immerhin gab es dann doch genügend Bereitschaft, Personal für eine Arbeitsgruppe abzustellen, die sich mit der Ausformulierung eines Nutzungskonzepts befasst.
Gz vom 16.12.2009
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